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Henrik Lindström und Giovanni Fili

Flexible Solarzellen für Mobilgeräte

Preiskategorie
Kleine und mittlere Unternehmen
Technisches Gebiet
Elektrische Maschinen und Geräte, Energie
Firma
Exeger Operations AB
Eine von den schwedischen Erfindern Henrik Lindström und Giovanni Fili entwickelte Solarfolie dient als effiziente, vielseitig einsetzbare und bezahlbare Energiequelle für selbstaufladende Geräte unseres Alltags wie zum Beispiel Fahrradlampen. Der Chemiker und technische Wissenschaftler Lindström und der Unternehmer Fili haben ihre sich ergänzenden Talente gemeinsam dafür eingesetzt, dieses innovative Material herzustellen und erfolgreich auf den Markt zu bringen.

Gewinner des Europäischen Erfinderpreis 2021

Die Solarenergie gehört zu den Energiequellen, deren Nutzung weltweit am schnellsten fortschreitet, und in jüngerer Zeit gab es rasante Entwicklungen im Bereich der Fotovoltaik (PV). Zur dritten Generation der PV-Technologie gehören auch die sogenannten farbstoffsensibilisierten Solarzellen (DSSC). Zwar sind diese Zellen in der Regel dünner und flexibler als die früherer Generationen, aber sie haben einen Nachteil, der die Vermarktung erschwert: die Produktionskosten, insbesondere die Kosten des leitenden Materials.

Eine DSSC besteht gewöhnlich aus einer transparenten Platte, auf die ein leitendes Material aufgebracht wird, und zwar Indiumzinnoxid (ITO). Darunter liegt eine Schicht eines lichtempfindlichen Farbstoffs, der das Sonnenlicht absorbiert und Elektronen freisetzt. Während eines gemeinsamen Flugs unterhielten sich Lindström und Fili über die hohen Kosten von Substraten wie ITO. Da kam ihnen die richtungsweisende Idee: Warum das ITO nicht ganz weglassen? Sofort begannen die Erfinder, ihre Überlegungen auf einer Papierserviette aufzuzeichnen und an einer Lösung zu basteln. Sie verlegten die leitendende Schicht hinter die absorbierende Farbstoffschicht, so dass sie eindringende Photonen nicht blockieren kann. Dann ersetzten sie das teure ITO durch eine von ihnen selbst entwickelte leitende Schicht. Die Kombination der neuen leitenden Schicht mit der Farbstoffschicht ergibt eine kostengünstige, energieeffiziente PV-Folie, mit der sich die Stromversorgung einer Reihe von Produkten für den Außen- wie für den Innenbereich realisieren lässt. So ist die Anwendung der Technologie wesentlich wirtschaftlicher geworden.

Stromversorgung für den Alltag

Das Duo vermarket seine patentierte Erfindung unter dem Namen Powerfoyle®über das Unternehmen Exeger Operations AB®. Die Solarfolie lässt sich in verschiedenen Farben, Formen und Mustern herstellen und ist damit äußerst vielseitig einsetzbar. Zunächst wurde sie in Fahrradhelme integriert, um diese mit selbstaufladenden Lampen ausstatten zu können. An weiteren Anwendungen wird geforscht, beispielsweise zur Stromversorgung von Smartphones, E-Readern und Sensoren, oder auch zur Installation auf Oberflächen wie Fassaden, Dächern und Fenstern.

Exeger beschäftigt derzeit 135 Mitarbeiter und baut sein Geschäft weiter aus. Der Bau einer weiteren Fabrik soll noch 2021 starten. Ist diese erst einmal fertiggestellt, so können dort Jahr für Jahr Millionen von Quadratmetern Powerfoyle gefertigt werden. Fili, der einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund hat, hat das Unternehmen 2008 gegründet und fungiert als dessen CEO. Lindström hat für sein PhD zu Batterien und Farbstoffsolarzellen geforscht. Seit 2009 ist er technischer Direktor bei Exeger. Durch Bündelung ihrer jeweiligen Stärken und ihres Knowhows haben die beiden eine neue Ära bezahlbarer, flexibler und effizienter Solarzellen eingeläutet.

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