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Jan van der Tempel

Sicherer Transfer von und zu Offshore-Plattformen

Preiskategorie
Industrie
Technisches Gebiet
Sonstige Sondermaschinen
Firma
Ampelmann Operations B.V.
Der niederländische Ingenieur Jan van der Tempel sorgt mit seinem Wellen ausgleichenden Laufsteg für einen sichereren, effizienteren und zuverlässigeren Offshore-Transfer. Die Plattform verbindet Schiffe auf See mit Offshore-Anlagen, ähnlich der Einstiegsrampe zwischen einem Flugzeug und einem Flughafen-Gate. Sie kompensiert Wellenbewegungen auch unter gefährlichen Bedingungen und ermöglicht so den sicheren Transfer von mehr als sechs Millionen Arbeitern. Das System wird von Offshore-Betreibern auf der ganzen Welt eingesetzt.

Finalist für den Europäischen Erfinderpreis 2021

Die Beförderung von Arbeitern zwischen einem Schiff in offenen Gewässern und einer Offshore-Plattform war lange Zeit eine Herausforderung für den Offshore-Bereich. Traditionelle Lösungen umfassen oft einen dauerhaften Laufsteg zwischen zwei Punkten, den Transfer via Helikopter oder Kräne, die große "Körbe" zur Beförderung von Personal oder Fracht bewegen. Solche Transfers können bei hohem Seegang und rauen Wetterbedingungen jedoch riskant sein und werden daher oft aufgegeben, was zu kostspieligen Produktionsverzögerungen führt.

Als Ingenieur für Offshore-Windkraftanlagen kannte Jan van der Tempel das Problem aus erster Hand und war überzeugt, dass es einen wirksameren Weg für den Transfer von Arbeitern und Fracht geben müsste. Er wollte eine Plattform entwickeln, die in einem turbulenten Umfeld für Stabilität sorgte. Dabei schwebte ihm eine Art "umgekehrter Flugsimulator" vor. Dieser sollte keine Bewegung in einer stationären Umgebung simulieren, sondern in der Lage sein, Bewegung vorauszusehen und auszugleichen. Auf der Grundlage dieser ersten Idee entwickelte und testete er das System an der Technischen Universität Delft. Bewegungssensoren senden Informationen an sechs computergesteuerte Hydraulikzylinder, die eine Transferplattform tragen und alle Bewegungen eines Schiffs mit einer Verzögerung von nur wenigen Millisekunden kompensieren. Menschen und Fracht können dann schnell und sicher die stabile Plattform überqueren, auch bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometern pro Stunde und Wellen bis zu vier Metern Höhe. Der Erfinder hat sein Konzept für ein stabiles Gangway-System auf einer Offshore-Windenergie-Konferenz in Berlin vorgestellt - deshalb hat er sein Unternehmen nach den kultigen Berliner Ampelmännchen benannt.

Steigerung der Effizienz und des Marktanteils

Um seine Erfindung zu vermarkten, gründete van der Tempel das Universitäts-Spin-off Ampelmann Operations, das sich zu einem Global Player im Markt für Offshore Access Systems entwickelt hat. Seine Technologie wird in über 65 Systemen mit Bewegungskompensation verwendet und ermöglichte weltweit den sicheren Transfer von mehr als 6 Millionen Offshore-Arbeitern und ca. 16 Millionen Kilogramm Fracht.

Van der Tempel ist zurzeit CEO des Unternehmens. Er arbeitet weiterhin an der Optimierung seiner Technologie, um beispielsweise die Energieeffizienz zu verbessern, und unterstützt Betreiber von Offshore-Anlagen. Da weltweit immer mehr Energie aus Offshore-Windkraftanlagen gewonnen wird, ist das Unternehmen gut aufgestellt, aus dem Umstieg auf erneuerbare Energiequellen Nutzen zu ziehen.

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