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Lernen Sie die Finalisten kennen
Mit dem Europäischen Erfinderpreis werden Menschen geehrt, deren Erfindungen unser Leben beeinflussen. Dank dieser Pioniere wird unsere Welt sicherer, intelligenter und nachhaltiger.
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Denguefieber ist eine äußerst schmerzhafte und teilweise tödlich verlaufende Viruserkrankung, mit der sich Jahr für Jahr Millionen von Menschen infizieren. Das Virus wird durch eine Stechmückenart übertragen, die sich nur schwer bekämpfen lässt. Zumindest bis jetzt. Denn nun hat der britische Wissenschaftler Luke Alphey eine Möglichkeit gefunden, die Stechmückenpopulationen durch Genmanipulation zu dezimieren. Dabei wird die DNS der Mücken durch ein zusätzliches Gen so verändert, dass die Larve gar nicht erst geschlechtsreif wird.
Drahtlostechnologien wie Bluetooth und LTE haben die Einsatzmöglichkeiten von Mobiltelefonen erheblich erweitert und sie zu regelrechten Minicomputern gemacht. Heutzutage werden diese handlichen Telefone zunehmend auch als virtuelle Brieftaschen genutzt, die es den Besitzern ermöglichen, auch ohne Bargeld oder Kreditkarte schnell einen Einkauf zu tätigen. Die dabei zum Einsatz kommende Technologie der Nahfeldkommunikation (NFC) wurde 2002 von Ingenieurteams bei NXP Semiconductors und Sony gemeinsam entwickelt.
Unschöne Strommasten und Stromleitungen, lange Kabelstränge und riesige, unansehnliche Umspannwerke: für das heutige Leben unverzichtbar, verschandelt der Stromtransport leider oft die Umgebung. Der schwedische Elektroingenieur Gunnar Asplund hat sich dieses Problems angenommen und Wege entwickelt, wie sich die Stromnetzinfrastruktur großteils verbergen lässt. Aber damit nicht genug: Dank Asplunds Entwicklung kann der Strom von entlegenen Kraftwerken effizienter übertragen werden, sodass erneuerbare Energiequellen wie Wind- und Sonnenenergie rentabler werden.
Die Augen sind das Fenster zur Seele, sagt man. Darüber hinaus haben sie aber die Wissenschaft zu Geräten inspiriert, mit denen sich Augenbewegungen verfolgen und interpretieren lassen. Einem Team unter Leitung des schwedischen Ingenieurs und Physikers John Elvesjö ist nun ein wichtiger Vorstoß gelungen, der die Geheimnisse der visuellen Beobachtung besser verständlich macht. Elvesjö erkannte, dass ein zum Faser-Tracking entwickelter Sensor auch beim menschlichen Auge eingesetzt werden kann, und ebnete damit den Weg für zahlreiche Anwendungsgebiete.
Mit ihrer Erfindung leisteten Ian Frazer und Jian Zhou von der University of Queensland, Australien, einen nachhaltigen Beitrag zur Präventivmedizin für Frauen. Ihr fortschrittlicher Impfstoff unterbricht die Verbindung zwischen dem humanen Papillomvirus (HPV), einem sexuell übertragbaren Virus, das Haut und Schleimhäute infiziert, und Gebärmutterhalskrebs.
Der Franzose Jean-Christophe Giron leistete Pionierarbeit, als er mit seinem Team beim US- Unternehmen SAGE Electrochromics das revolutionäre "intelligente" SageGlass entwickelte. SageGlass ist ein elektronisch tönbares Glas, das eine optimale Nutzung des Tageslichts bei uneingeschränkter Sicht nach draußen ermöglicht und gleichzeitig vor schädlichem UV-Licht schützt, die Wärme steuert und dadurch den Energieverbrauch beträchtlich reduziert.
Wichtiger Hinweis:
Kohlenstoffnanoröhren sind extrem kleine röhrenförmige Molekulargebilde, die sich nur unter einem starken Mikroskop erkennen lassen. Sie zu sehen kommt jedoch einem Blick in die Zukunft gleich. Entdeckt wurden sie von Sumio Iijima beim japanischen Unternehmen NEC Corporation. Sie sind die härteste Substanz, die es gibt, und tausendmal leitfähiger als Kupfer. Kohlenstoffnanoröhren könnten ein neues Zeitalter einläuten – mit rasant schnellen Computern und unvorstellbar robusten Materialien.
So solide und beständig Betonkonstruktionen auch scheinen mögen – ihnen droht eine gemeinsame Gefahr, nämlich Spannung. Mit der Zeit wird Beton brüchig. Dank einer Erfindung des Mikrobiologen Hendrik Jonkers von der TU Delft besteht nun die innovative Möglichkeit, durch Zugabe kalkproduzierender Bakterien eine stabilere Betonmischung zu erhalten. Dieser selbstheilende Biobeton bietet eine günstige und nachhaltige Lösung zur Erhöhung der Lebensdauer von Gebäuden, Brücken und Straßen.
Der im 15. Jahrhundert geborene Alchemist Paracelsus hat einmal gesagt: "Die Heilkunst kommt aus der Natur, nicht vom Mediziner. Daher muss der Mediziner der Betrachtung der Natur gegenüber aufgeschlossen sein." In diesem Sinne hat der lettische Wissenschaftler und Erfinder Ivars Kalvins seine Forschungslaufbahn dem Ziel gewidmet, mit Wirkstoffen aus der Natur medizinische Fortschritte zu erreichen.
Dank der Erfindung des in Polen geborenen französischen Physikers Ludwik Leibler umweht die Werkstofftechnik nun ein Hauch von Science-Fiction. Leibler und sein Team aus dem Laboratoire Matière Molle et Chimie an der ESPCI ParisTech haben eine neue Klasse von Kunststoffen entwickelt: Vitrimere. Diese sind äußerst stabil, gleichzeitig aber auch formbar.
Das unter dem Markennamen "Plumpy’Nut" vertriebene, lebensrettende Nahrungsergänzungsmittel erleichtert es humanitären Hilfsorganisationen wie UNICEF und der WHO, unterernährte und hungernde Kinder zu behandeln. Durch das Produkt des französischen Lebensmittelingenieurs Michel Lescanne konnte die Kindersterblichkeit in Hungergebieten deutlich gesenkt werden. Lescanne hat entscheidend dazu beigetragen, Plumpy’Nut als wichtige Ernährungshilfe zu etablieren. Zu diesem Zweck hat er das französische Unternehmen Nutriset gegründet, das sich der weltweiten Bekämpfung von Unterernährung verschrieben hat.
Früher mussten Ärzte wochenlang warten, bis die Laborergebnisse von Blutanalysen vorlagen und eine Diagnose gestellt werden konnte. Dank dem Schweizer analytischen Chemiker und Nanowissenschaftler Andreas Manz, 58, gibt es heute eine Technologie, die die gesamte Chemielaborausrüstung miniaturisiert und auf einem flachen Chip bündelt. Damit ist eine sofortige Point-of-Care-Diagnostik möglich, die eines Tages für Millionen Menschen in armen oder entlegenen Teilen der Welt lebensrettend sein könnte.
Kornelis Schouhamer Imminks Erfindungen lösten eine digitale Revolution aus. Der heute 68-Jährige ist Miterfinder dreier äußerst erfolgreicher Generationen digitaler Datenträger: Er wirkte aktiv an der Einführung der CD im Jahr 1982, der DVD im Jahr 1995 und schließlich der Blu-ray Disc im Jahr 2006 mit. Mittlerweile ist er in mehr als 1 000 Patenten weltweit als Beteiligter genannt.
Dank der Erfindung von Laura van ‘t Veer und ihrem Team des Niederländischen Krebsinstituts (NKI) können Frauen, bei denen Brustkrebs diagnostiziert wurde, nun fundiert entscheiden, ob sie sich nach der Operation einer Chemotherapie unterziehen oder nicht.