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Perfect Sleep

©Christian Kain

Tega Brain (AU) und Sam Lavigne (US)

Kuratorisches Konzept:

Hätten Sie gedacht, dass Schlafen einen Beitrag zum Geoengineering leisten kann? Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, sich hinzulegen und den Ausführungen von Schriftstellern, Wissenschaftlerinnen, Akademikern und Aktivistinnen zum Thema Schlaf zu lauschen. Die Installation "Sleep Study" besteht aus speziellen Liegen und Grafiken zur Korrelation zwischen Schlaf und CO2-Emissionen, BIP, geistiger Gesundheit und vielem mehr. Die zugehörige Perfect Sleep App kann heruntergeladen und überall genutzt werden: perfectsleep.labr.io

Über das Kunstwerk: 

Perfect Sleep untersucht, inwieweit Schlafmangel und globale Erderwärmung Produkte des gleichen extraktivistischen Wirtschaftssystems sind, das keine Rücksicht auf Regeneration, Ruhe und natürliche Grenzen nimmt. Das Projekt besteht aus einer Smartphone-App und einer Installation. Mit der Perfect Sleep App kann man seine Schlafzeit im Laufe von drei Jahren sukzessive verlängern, um irgendwann den Zustand des "totalen Schlafs" zu erreichen.

Die Texte zur "Dream Incubation" von Simone Browne, Johanna Hedva, Holly Jean Buck und Sophie Lewis leiten an, wie man im Schlaf Visionen einer alternativen Welt hervorruft. Die Komponistin Luisa Pereira hat diese Texte in Traumlandschaften umgesetzt. Sleep Study stellt spezielle Liegen bereit, in denen man diese Traumlandschaften erleben kann. Das Design ist inspiriert von den Liegestühlen in Thomas Manns Roman Der Zauberberg sowie von Sleep Pods aus dem Silicon Valley.

Gleichzeitig wird versucht, die Auswirkungen einer veränderten Schlafroutine auf das Klima zu modellieren, mithilfe von Untersuchungen, die auf eine Korrelation zwischen durchschnittlicher Schlafdauer, BIP und CO2-Emissionen hindeuten. Für verschiedene Schlafschemata werden Emissionsminderungsszenarien dargestellt.

Künstlerbiografien:

Die Künstlerin und Umweltingenieurin Tega Brain (AU) stammt aus Australien. Sie ist bekannt für ihre Arbeiten über Umwelt, Datensysteme und Infrastruktur. Sie entwickelte Funknetze, die durch Umweltphänomene beeinflusst werden, Systeme zur Verschleierung personenbezogener Daten und einen Dating-Service, der auf dem Geruch basiert. Tega Brain ist Industry Associate Professorin für Integrated Design and Media an der New York University und Autorin des Buchs Code as Creative Medium, das sie zusammen mit Golan Levin verfasste.

Sam Lavigne (US) ist Künstler und Pädagoge. In seiner Arbeit behandelt er Themen wie Daten, Überwachung, Gesetzesvollzug, maschinelle Sprachverarbeitung und Automati­sierung. Er ist Assistant Professor am Institut für Design der University of Texas in Austin. Sam entwickelt allein und im Team auch Open-Source-Softwareprojekte für die Geisteswissenschaften. Zuvor war er Redakteur für Special Projects beim Online-Magazin New Inquiry.

Credits und Danksagungen zu den Kunstwerken:

  • Künstler: Tega Brain und Sam Lavigne
  • Texte für Dream Incubation von Simone Browne, Johanna Hedva, Holly Jean Buck und Sophie Lewis. Vertonung von Luisa Pereira. Möbeldesign in Zusammenarbeit mit Jordana Maisie Design Studio.
  • Auftraggeber: Museum Sinclair-Haus, Stiftung Kunst und Natur, Bad Homburg