https://www.epo.org/de/node/future-of-manufacturing

Die Zukunft der Fertigung

Letzte Aktualisierung: 30.11.2020

 

Die Art und Weise, wie Produkte hergestellt werden, verändert sich. Innovative Technologien eröffnen neue technische Möglichkeiten, dank neuartiger Materialien und Verfahren können bis vor Kurzem noch unvorstellbare Objekte geschaffen werden. Gleichzeitig wandeln sich auch die Produktionsmittel rasend schnell, und die Fertigung wandert aus entfernten Fabriken in die Einkaufsstraßen und sogar zu uns nach Hause. Die additive Fertigung (AM, von engl. additive manufacturing) – die umgangssprachlich meist als 3D-Druck bezeichnet wird – ebnet den Weg in eine sicherere, intelligentere und nachhaltigere Welt.

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Innovation durch AM

Auf dem Markt sind mittlerweile unzählige spezifische 3D-gedruckte Erzeugnisse erhältlich – von Motorteilen bis hin zu Zahnimplantaten. Sie werden aus diversen Metallen, Kunststoffen, Keramiken und Sanden hergestellt, wobei die Werkstoffe Schicht für Schicht aufgebaut werden und völlig neue Perspektiven in der Werkstofftechnik eröffnen.

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Eine EPA-Studie zeigt Europa als globalen Innovationshub für AM

Auf der Shaping-Tomorrow-Konferenz im Juli 2020 wurde eine EPA-Studie präsentiert, die einen Anstieg der AM-Innovation in verschiedenen Branchen zeigt. Die Studie stützt sich auf die neuesten Patentinformationen und analysiert neben den geografischen Ursprüngen dieser Innovation auch die größten Branchen und die Top-Anmelder.

Die wichtigsten Ergebnisse

Europa ganz vorne dabei

Aus der Studie geht hervor, dass 47 % (oder 7 863) aller AM-Erfindungen, für die zwischen 2010 und 2018 Patentanmeldungen beim EPA eingereicht wurden, auf europäische Länder entfallen. Europas führende Position ist vor allem auf den Beitrag Deutschlands zurückzuführen, das für 19 % (oder 3 155) aller AM-Anmeldungen verantwortlich ist. Weltweit sind mit 35 % (oder 5 747) der Anmeldungen die USA das Top-Herkunftsland.

Größte Sektoren für AM-Patentanmeldungen sind Gesundheit, Energie und Verkehr

Die Daten zeigen, dass AM-Technologien in zahlreichen Wirtschaftszweigen zum Einsatz kommen. Die größte Nachfrage nach Patenten für additive Fertigungsverfahren (4 018 Anmeldungen) verzeichnet seit 2010 der Gesundheitssektor, gefolgt von Energie und Verkehr (2 001 bzw. 961 Anmeldungen). Ein stark steigendes Anmeldeaufkommen ist ferner bei Industriewerkzeugen, in der Elektronik, im Bauwesen, bei Konsumgütern und sogar in der Lebensmittelbranche zu beobachten. 

Top-Anmelder aus allen Branchen

Diese Branchenvielfalt spiegelt sich auch im Profil der größten Anmelder beim EPA wider. Wie die Analyse zeigt, wurden rund 30 % (6 548) aller AM-Patentanmeldungen zwischen 2000 und 2018 von 25 Unternehmen eingereicht. Dazu zählen sehr unterschiedliche Player auf den verschiedensten Gebieten der Technik wie Verkehr, Chemie und Pharma, IT, Elektronik, Bildgebung und Konsumgüter, aber auch 3D-Druck-Spezialisten wie Stratasys, 3D Systems und EOS.

Bedeutender Beitrag auch von kleineren Firmen

Aus der Studie geht ferner hervor, dass zwar zwei Drittel der Patentanmeldungen für AM-Technologien von sehr großen Unternehmen eingereicht wurden, 10 % (oder 2 148) aber aus Unternehmen mit 15 bis 1 000 Beschäftigten stammten, 12 % (oder 2 584) von Einzelerfindern und kleinen Unternehmen mit weniger als 15 Beschäftigten und 11 % (oder 2 448) von Universitäten, Krankenhäusern und öffentlichen Forschungseinrichtungen. Diese drei Kategorien sind somit auch als wichtige Akteure der AM-Innovationslandschaft anzusehen.